Blog • 11. Dezember 2025 • von Toni Haupt
Die K.I. Blase und der große Quantenquatsch Teil 1
Blog • 11. Dezember 2025 • von Toni Haupt
Die K.I. Blase und der große Quantenquatsch Teil 1

Willkommen in der Zukunft. Eine Welt, in der künstliche Intelligenz eure Probleme löst. Oder auch nicht. Euren Job erledigt, während ihr am Strand liegt. Morgens kocht sie euch noch den perfekten Kaffee. Produktivität ohne Grenzen. Jeder von uns ein Genie, weil der kleine digitale Freund uns alles vorsagt. So zumindest die Theorie. Und jetzt mal ehrlich: Glaubt ihr den Scheiß wirklich?
Ein MIT-Report mit dem schönen Titel "The Gen AI Divide" hat ergeben: 95 Prozent aller KI-Pilotprojekte in Firmen haben null Return on Investment. 95 fucking Prozent. Von 30 bis 40 Milliarden Dollar an Investitionen. Ein CIO wird in der Studie zitiert: "Wir haben Dutzende Demos gesehen, vielleicht eine oder zwei sind wirklich nützlich. Der Rest sind Wrapper oder Wissenschaftsprojekte."
Bei den mickrigen fünf Prozent, wo es was gebracht hat, hat man die KI in irgendeinen dunklen Keller gesperrt und ihr simple Aufgaben gegeben. Und selbst da waren die Verbesserungen minimal.
Noch besser: Ein METR-Report. METR ist eine gemeinnützige Organisation für KI-Sicherheit. Die haben in einer Studie mit erfahrenen Entwicklern herausgefunden, dass KI-Coding-Tools sie um 19 Prozent langsamer machen.
Das Absurdeste daran: Die Entwickler selbst glaubten, sie wären 20 Prozent schneller gewesen. Ein perfekter Wahrnehmungs-Realitäts-Gap. Weil die KI so bizarre Fehler einbaut, dass die Profis mehr Zeit damit verbringen, den Mist zu korrigieren, als wenn sie es gleich selbst geschrieben hätten.
Und die Kirsche auf der Torte: Eine Studie des Upwork Research Institute fand heraus, dass für 77 Prozent der Angestellten die Arbeitslast gestiegen ist, seit sie KI benutzen. Sollte uns das Zeug nicht effizienter machen?
Stellt euch vor: Ihr kauft einen sündhaft teuren Roboter, der euch die Arbeit abnehmen soll. Stattdessen müsst ihr ihm den ganzen Tag hinterherräumen, seine Fehler ausbügeln, und am Ende seid ihr fertiger als vorher. Herzlich willkommen in der schönen neuen Welt von Enterprise-KI.
Die Firmen selbst
Und die Firmen, die das alles entwickeln? OpenAI gibt laut eigenen Angaben 2,25 Dollar aus, um einen Dollar zu verdienen. Sam Altman hat selbst zugegeben, dass sie mit ChatGPT Pro Geld verlieren. Trotzdem ist die Firma auf dem Sekundärmarkt 500 Milliarden Dollar wert. Absoluter Wahnsinn.
Selbst die Analysten bei Goldman Sachs, die bei jeder Blase kräftig mitmischen, werden nervös. Ihr Chef-Analyst Jim Covello vergleicht KI mit dem Metaverse und Blockchain und sagt: "Dinge zu überbauen, für die die Welt keinen Nutzen hat oder nicht bereit ist, das endet normalerweise schlecht."
Goldman hat selbst getestet. Eine Aufgabe mit KI erledigt: sechsmal teurer als manuell. CEO David Solomon warnt vor einem Reset in den nächsten 12 bis 24 Monaten.
GPT-5 wurde im August 2025 mit einem Foto von Sam Altman gelauncht. Das sollte ein Gespräch wie mit einem Doktoranden werden. Die Realität: Stunden später Tausende Memes über die gleichen Schwachsinnsfehler. Die Leute starteten eine Petition, damit GPT-4o wieder angestellt wird. Was dann auch passierte.
Gary Marcus hat es gut auf den Punkt gebracht: "GPT-5 ist kaum besser als der Geschmack des letzten Monats."
Die Konsequenz: Selbst Microsoft, der größte Investor, wechselt für seine Produkte zunehmend zu Anthropic. Meta hat im Oktober 600 Leute aus ihrer Superintelligence-Einheit entlassen, während sie gleichzeitig ihren Investitionsplan auf 72 Milliarden erhöht haben. Die Aktie fiel um 8 Prozent, obwohl die Zahlen gut waren. Die Investoren riechen den Braten.
Fazit
Die Technologie stößt an ihre Grenzen. Die Wirtschaftlichkeit ist eine Katastrophe. Die Produkte enttäuschen. Die Investoren werden nervös.
Die Blase ist real. Die technologischen Grenzen sind hart wie Granit. Und die Investoren können lesen. Die wissen, dass die Party vorbei ist.
Aber glaubt nicht, dass die Tech-Bros aufgeben. Oh nein. Die haben schon das nächste Ding am Start. Den Champagner haben sie schon kaltgestellt und die nächste Nebelkerze ist auch schon gezündet. Eine Technologie, die so abgedreht, so kompliziert und so voller leerer Versprechungen ist, dass sie selbst Schopenhauer die Socken ausziehen würde.
Nächstes Mal bei "Die große KI-Blase und der Quantenquatsch": Die Flucht nach vorn ins Quantenwunderland. Wir klären, was das sein soll und warum die gleichen Leute, die euch gerade noch erzählt haben, dass euer Toaster schlauer ist als ihr, jetzt auf einmal von Qubits und Superpositionen faseln.
Bleibt skeptisch.
Artikel Details
- Autor
- Toni Haupt
- Veröffentlicht
- 11. Dezember 2025
- Lesezeit
- ca. 5 Min.


